Es ist 2019 und Jago startet einen Blog. Warum? Gute Frage. Ist denn ein Blog heute noch das richtige Medium? Sind Blogs überhaupt noch relevant? Um ganz ehrlich zu sein, sind das Fragen, mit denen ich mich zunächst gar nicht so beschäftigt hatte (um es vorweg zu nehmen, die Antwort ist übrigens “ja”!), sondern mein Entscheidungsprozess verlief etwas anders. Aber wo fange ich am besten an?
Zuerst einmal wollte ich schon seit sehr langer Zeit einen Blog starten, aber es waren hauptsächlich zwei Dinge die mein Vorhaben immer wieder scheitern ließen. Da ist zunächst das nötige technische Know-How das man benötigt um einen Blog online zu bekommen. Für mich war so ziemlich alles was dazu nötig ist Neuland. Natürlich hatte ich versucht im Netz Hilfe zu finden und die gibt es auch – zuhauf! Aber die meisten Tutorials betonen von Anfang an wie einfach es ist seinen eigenen Blog zu erstellen, dass man keinerlei technische Vorkenntnisse benötigt (Lüge!) und dass es überhaupt jeder und jede kann und auch noch super schnell geht. Okay, das mag sein, trifft aber auf mich auf jeden Fall nicht zu. So habe ich oft an mir selbst gezweifelt, wenn ich es nicht auf Anhieb wie in den Tutorials beschrieben, hinbekommen habe und das gepaart mit meiner natürlichen Ungeduld (ich hatte früher die starke Tendenz, sofort wieder mit Dingen aufzuhören, wenn sich nicht schnell Erfolge einstellten – das hat sich Gott sie Dank gebessert!) führte dazu, dass ich zwar einige Anläufe unternommen habe mal mit meinem eigenen Blog online zu gehen, es aber nie wirklich in die Tat umgesetzt habe.
Der zweite Punkt ist allerdings noch viel gravierender – ich hatte nie eine richtige Idee worüber ich schreiben soll. Ist das zu glauben? Jago, der Mann der tausend Themen, der redegewandte Tausendsassa, die Reimmaschine aus Berlin, weiß nich worüber er schreiben kann? Ja, so war es. Obwohl, ich glaube hier muss ich etwas präziser sein. Ich schreibe generell sehr gerne. Für mich ist schreiben sehr entspannend und ein toller Weg Ordnung in das Chaos im Kopf zu bekommen, bzw. Struktur in die Gedanken zu bekommen. Und da ich ein vielseitig interessierter Typ bin, gibt es natürlich zahllose Themen zu denen ich schreiben könnte oder wollte. Wenn man allerdings einen Blog anfängt, sollte er thematisch zumindest einen groben roten Faden haben und ich einfach keine Vorstellung habe, was dieser rote Faden bei mir sein könnte. Der Gedanke daran lähmte mich etwas und ich hatte das Gefühl mit der Entscheidung für einen Themenbereich würde ich mich zu sehr einschränken. Was mich noch zweifeln ließ war die Frage, wer meinen Blog lesen sollte. Über was von Relevanz könnte ich schreiben, dass für euch von Interesse ist und einen Mehrwert für die Leser erzeugt. Das war auch noch ein Anspruch den ich an mich hatte, dass wenn ich schon beginne öffentlich zu schreiben, es nicht nur ein reiner Seelenstriptease meinerseits sein sollte (o.k., ist es natürlich immer irgendwie), sondern den Lesern auch etwas mitgeben soll – im Tausch für die Zeit die sie aufbringen um meine Posts zu lesen.
Als ich mich diesmal entschied einen Blog zu starten, sah die Sache anders aus. Meine zahlreichen vorherigen Anläufe in Sachen Blog-Instalation, brachten einiges an Erfahrung und Wissen zusammen. Genug, sodass ich jetzt, wenn ich vorhabe einen Blog zu starten, weiß wie das funktioniert und wie ich das technisch umsetze. Der Beweis ist, dass ihr dies hier grade lesen könnt. Ich bin immer noch kein Spezialist (arbeite aber daran), aber weiß welche Komponenten notwendig sind um einen Blog online zu bekommen und was wie zusammenspielt. Auch der zweite Punkt, mich thematisch für einen roten Faden zu entscheiden und mit dem was ich schreibe Relevanz zu erzeugen, war diesmal einfacher und klarer für mich. Ich denke es gibt zwei Einstiegspunkte für Leser zu diesem Blog. Da ich über Jago als Rapper und Person schreibe, kann der Blog interessant sein für Menschen die an dem Künstler Jago interessiert sind, mehr von ihm und über ihn erfahren und hier und da mal hinter die Kulissen schauen wollen. Außerdem nutze ich den Blog, um euch an meinen Erfahrungen und meiner Reise teilhaben zu lassen. Ich habe in den letzten 20 Jahren viel durch meinen Weg als Rapper, der nebenbei immer noch ein ganz “normales” bürgerliches Leben geführt hat und einer regulären Arbeit nachgegangen ist, sehr viel gelernt. Jetzt habe ich verstanden, dass sich die gesammelten Erkenntnisse auch auf andere, nämlich eure, Lebensumstände anwenden lassen. Somit können viele Menschen von meinen Erfahrungen profitieren, auch wenn sie keinen Zugang zu Rap haben oder Jago als den Blog-Autor und nicht den Rapper kennenlernen. Das war für mich eine spannende Erkenntnis und umso mehr Motivation, meinen Blog diesmal ernsthaft live zu bringen.
Blieb nur noch die Frage wie mein Blog heißen, bzw. auf welcher Domain ich meinen Blog starten sollte. Aber diesmal scheint einfach der richtige Zeitpunkt zu sein und auch dafür war sofort eine Lösung parat. Anfang der 2000er habe ich mir mit großen Glück die Domain jago.de sichern können. Damals eine riesige Freude! Sie war zu dem Zeitpunkt zwar vergeben, aber ungenutzt und der damalige Inhaber war bereit mir die Domain zu überlassen, als ich erklärte, dass ich ein aufstrebender Rapper mit dem Namen Jago sei und die Domain ganz dringend bräuchte, um meine Künstlerseite an den Start zu bringen. Auch wenn ich den Namen leider nicht mehr weiß, an dieser Stellen noch einmal vielen Dank! Bis ins Jahr 2007 oder 2008, war jago.de dann auch tatsächlich meine Künstlerseite. Danach ist Jago ja erstmal etwas vom Radar verschwunden und mit ihm auch die Künstlerseite. Sie lag also ungenutzt brach – bis jetzt!
Meine Eingangsfrage “Warum einen Blog?”, habe ich damit glaube ich ganz gut beantwortet. Was meint ihr? Hinterlasst mir gerne ein Feedback zu diesem Post oder kontaktiert mich per E-Mail, wenn ich Fragen habt.
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Peace, Jago