Das Gedankenkarussel

Freunde, schön dass ihr wieder da seid! In den beiden letzten Wochen habe ich ja sehr ausführlich dazu geschrieben, ob man alles auf eine Karte setzten muss um erfolgreich zu sein. Ich glaube dabei habe ich zeigen können, dass das nicht der Fall ist. (hier könnt ihr den Post von letzter Woche noch mal nachlesen). In der Vorbereitung auf den heutigen Post habe ich mich dann entschieden ein Thema mit etwas weniger Umfang zu behandeln. Heute schreibe ich also über das was ich “Gedankenkarussel” nenne. Was das genau ist? Wie sich das bei mir auswirkt? Was ich dagegen tue? Darüber werde ich heute schreiben. Lasst uns starten.

Tagesjob vs. Downtime

In dem Tagesjob den ich mache, habe ich immer viel zu tun. Das ist nicht weiter schlimm. Viel zu tun zu haben kann ja auch Spaß machen. Allerdings ist es immer soviel, dass nicht nur meine To-Do Liste voll ist sondern auch der Kopf. Die To-Do Liste kann man wegpacken, wenn der Tag vorbei ist (wenn man die Disziplin dazu hat). Den Kopf nimmt man mit nach Hause. Und damit auch all die unerledigten Dinge, unfertigen oder noch nicht begonnen Projekte, nicht getägtigten Telefonate, schwierige Meetings oder Präsentationen die vor einem liegen, usw. Jetzt ist es am ratsamsten und sicher auch am erholsamsten, wenn man es schafft diese Dinge im Feierabend auszublenden. Der Abend ist die Qualitätszeit mit uns selbst oder der Familie und sollte zur Regeneration dienen. Das geht natürlich am besten, wenn der Kopf frei ist.

Wie einem das am besten gelingt, kann wahrscheinlich jeder für sich selbst am besten beantworten. Einfach mal ausprobieren. Das hängt natürlich auch zum großen Teil davon ab, ob man Kinder oder eine Familie hat. Denn kommt man abends zu den Lieben nach Hause, ist der Fokus klar gesetzt. Das kann hilfreich sein um den Kopf von der Arbeit zu lösen. Im punkto Erholung in der Freizeit, kann das natürlich auch eine Challenge sein. Auf einem mehr praktischen Level: Was in jedem Fall hilft, ist das Diensthandy wegzupacken. Entweder ab einer bestimmten Uhrzeit, um den Rest des Abends “frei” zu haben oder für einen definierten Zeitraum am Abend, um wirkliche Qualitätszeit mit der Familie verbringen zu können, Fortnite zu zocken oder ein Buch zu lesen.

Off-line gehen?

Klingt der Gedanke mit dem Ausschalten des Handys, was nicht anderes bedeutet als für eine Zeit offline zu gehen, absurd für dich? Dann solltest du dir vielleicht mal überlegen warum das so ist. Und ob das gut ist. Ich weiß, es gibt Berufsgruppen, bei denen ist Erreichbarkeit nicht verhandelbar. Die meisten von uns gehören aber sehr wahrscheinlich nicht zu diesen Berufsgruppen. Ich weiß von mir selbst, dass es sich komisch angefühlt hat, als ich damit anfing die Disziplin aufzubringen und “off” zu gehen. Aber ich kann euch sagen, dass war die beste Entscheidung, um die Abende für mich zurückzuerobern 😃 Probier es mal aus. Und wenn du nicht weiß wie, schreib mich gerne an und beschreibe deine Situation. Vielleicht fällt uns ja zusammen was ein.

Der Feierabend

Meine Feierabende sind leider nicht besonders lang. Da ich jeden Tag eine Stunde pendele, geht da schon mal ein Teil des Feierabends für drauf. Die tatsächliche Zeit Zuhause, bevor ich ins Bett gehe, sind ca. 3,5 Stunden. In dieser Zeit koche ich an den meisten Tagen zusammen mit meiner Freundin Abendessen – sehr lecker, kommt mal vorbei! In der verbleibenden Zeit erledige ich anfallende Dinge im Haushalt und wir schauen etwas Fern. Je nachdem was auf der Agenda meines Zweitlebens steht, knapse ich mir dann manchmal etwas Zeit ab um Texte zu schreiben, Probeaufnahmen zu machen oder wie heute, an meinem Blog zu arbeiten. In den meisten Fällen gelingt es mir auch den Dienstrechner auszulassen und nicht noch mal mit der Arbeit zu beginnen. Leider nicht immer. Das kann dann damit zusammenhängen, dass der Workload an dem Tag einfach zu hoch war und ich noch etwas fertig mach muss oder es ist noch etwas kurz vor Feierabend von den Kollegen aus den Staaten gekommen. Die werden ja so gegen 16:00, 17:00 Uhr unserer Zeit aktiv (wenn sie an der Westküste sitzen) und fangen dann an ihre E-mails rüberzuschicken. Lässt sich leider nicht immer vermeiden und sind dann die weniger erholsamen Feierabende. Aber, hey! Spaß muss eben sein.

Je nach dem wie wir also unseren Abend gestalten, wird es uns dann leichter oder schwerer fallen abzuschalten. Das hat dann wiederum eine Auswirkung darauf wie wir zu Bett gehen und wieviel Erholung wir im Schlaf bekommen. Ich weiß, es gibt viele da draußen die massive Probleme mit dem Schlafen haben. Und zwar aus den verschiedensten Gründen. Die unter euch die das betrifft bitte ich hier nachsichtig mit mir zu sein. Denn bei dem “Gedankenkarussel” in meinem Fall geht es um eine Art stressbedingte Beeinträchtigung meiner Schlafqualität. Mir ist aber bewusst, dass Schlaflosigkeit eine ernstzunehmende gesundheitliche Störung mit dauerhafter Beeinträchtigung sein kann.

Mitten in der Nacht

In meinem Fall verhält es sich wie folgt. Meistens bin ich abends so erschossen, dass ich keine Probleme habe einzuschlafen. Kopf aufs Kissen, gute Nacht. Wenn ich jetzt aber viel mit mir rumtrage kann es passieren, dass sobald ich aufwache, die Gedanken anfangen zur kreisen. Oft ist es nur ein bestimmtes Thema, das die Gedanken sich dann wie in einem Karussell im Kreis drehen lässt. Das kann leider zu jeder Zeit in der Nacht passieren, wenn ich aufwache. Mitten in der Nacht beim umdrehen oder eine Stunde vor der eigentlich Aufstehzeit. Das Problem ist, dass wenn es mir nicht gelingt, dass Karussell anzuhalten, ich nicht weiter schlafen kann. Die Chance ist größer, dass mir das gelingt, wenn es mitten in der Nacht passiert. Je näher es an der eigentlichen Aufstehzeit passiert, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ich noch mal einschlafen kann. Dann stehe ich meisten irgendwann auf und lese etwas oder meditiere, um die Gedanken zur Ruhe zu bringen.

Es gab einige Phasen in meinem Leben, in denen ich so unter Stress stand, dass ich zum Beispiel um 3:30 Uhr aufwachte (selbst für meine Verhältnisse viele zu früh) und das Karussell sofort ansprang. Und zwar so intensiv, dass es mir nicht gelang wieder einzuschlafen. Das ist dann doppelt schlecht. Es fehlt einem nicht nur der nötige Nachtschlaf, um am nächsten Tag wieder richtig ansetzen zu können. Nein, gerade in diesen Phasen kann man es sich eigentlich umso weniger leisten “neben der Spur” zu sein. Eigentlich müsste man gerade dann super fokussiert und bei der Sache sein.

Ich habe über die Jahre einige Techniken entwickelt die mir helfen, die meisten Gedankenkarusselle zu stoppen oder zumindest auszublenden. So kann ich oft nach kurzer Zeit wieder einschlafen und mir Erholung holen. Wenn euch das interessiert, lasst es mich gerne wissen, dann schreibe ich auch einen Post dazu. Generell gesprochen, kann ich sagen, dass seitdem ich regelmäßig meditiere, mehrfach die Woche laufen gehe und mich anders ernähre, kommt das Gedankenkarussell nicht mehr so häufig vor. Nicht mal in stressigen Phasen.

Ihr Lieben, das war es schon von meiner Seite. Danke, dass ihr dabei ward, schreibt mir gerne ein Feedback und dann bis nächste Woche. Lasst es euch gut gehen!

Peace
Jago

jagomatik

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