Airplane Mode

 

Freunde, diese Woche geht es also um den Airplane Mode (auch als Flugzeugmode bekannt). Habt ihr in der letzten Woche schön Haltung bewahrt? Ihr wisst ja, Haltung bewahren ist das wichtigste! Wenn ihr sicherheitshalber noch mal schnell nachlesen wollt warum und was unsere Einstellung damit zu tun hat, dann klickt doch noch mal hier und lest den Post von letzter Woche. Top 👍

Das Feedback, das ich zu meinem Posts bekomme, deckt sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen. Visionäre Themen und “Big Picture Thinking” kommt gut an, aber zwischen durch kann es ruhig auch mal etwas ganz Praktisches sein. Ein Thema, über das man selbst manchmal nachdenkt, weil es einen selbst betrifft und man sich dann fragt: “Wie macht der Jago das wohl?”. Fair enough – um auch in diesem Text meine Anglizismenquote zu erreichen 😉 Aus diesem Grund schreibe ich heute über eine für mich bewährte Methode, wenn ich etwas erledigt bekommen muss. Zugegeben, der Titel des Posts is vielleicht schon ein kleiner Spoiler.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass auch die meisten von euch gut zu tun haben. Vor allem wenn ihr ebenfalls ein “Doppelleben“ führt und mehrere Lebensbereiche gleichzeitig handeln müsst. Aber wenn das noch nicht der Fall ist (kommt noch, sicher! ✊), gibt es bei jedem Phasen, wo sehr viel gleichzeitig auf einen zukommt. Und alles möchte mit der gleichen Priorität und zwar sofort, bearbeitet werden. In meinem Leben ist das leider ständig so. In meinem Dayjob ist sogar genau das der Alltag.

Wenn man jetzt wenigstens die Möglichkeit hätte die Dinge einfach nach und nach abzuarbeiten, wäre das ja nur halb so schlimm. Aber zumindest bei mir, kommen noch Meetings, Telefonate, Gespräche im Büro und sowohl berufliche, als auch private Messages bei Slack, Insta, LinkedIn, etc. dazu. “Ping” (oder wie auch immer ihr darauf aufmerksam gemacht werdet, dass euch eine neue Message erreicht) und schon sind wir wieder aus der eigentlichen Aufgabe herausgerissen. Kennt das einer? Wenn ja, schreibt mir gerne, oder hinterlasst einen Kommentar. Tut immer gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist 😃.

„Off“ gehen

Die Zeit, die wir haben um wirklich inhaltlich oder qualitativ an Themen und Aufgaben zu arbeiten, ist also begrenzt. Ich habe sogar das Gefühl sie nimmt ab. Obwohl im gleichen Zuge erwartet wird, dass wir mit unserer Arbeit mehr “Mehrwert” erzeugen. Ein Misstand. Aber, heute soll es ja nicht um ein “Big Picture” gehen, sondern etwas Greifbares. Die Frage ist also, was können wir machen, um am besten mit solchen Situationen umzugehen. In der Schule habe ich immer gehört: “Du musst dich konzentrieren”. Im Berufsleben hat man mir dann beigebracht: “Du musst dich fokussieren” – ähnlich hilfreich.

Der neueste Trend in dem Zusammenhang ist “offline gehen” oder in der cooleren Variante “off gehen”. Allerdings ist diese Idee scheinbar immer noch so neu und revolutionär, dass man die Kolleg_innen zwar schon davon sprechen hört, ich aber wenige kennen die das wirklich erfolgreich praktizieren. Woran das liegt? Das ist ein weiteres Thema, über das ich später auch mal schreiben werden. Aber falls ihr euch schon mal “eingrooven“, bzw. vorbereiten wollt, es geht um FOMO. Einfach mal googlen, falls noch nicht bekannt.

Ganz oder gar nicht

Also wie geh ich nun am besten “off”? Ganz einfach: radikal! Das heißt entweder ganz oder gar nicht. Es bringt nichts die Internetverbindung eures Mailprogramms zu kappen, aber das Diensttelefon weiter auf laut und das Privathandy komplett anzulassen. Auch die kleine Benachrichtigung am Softwareicon selbst (wie ist der Fachausdruck dafür? Schreibt mir!), die euch zeigt dass eine neue und natürlich sehr “wichtige“ Message auf Slack, Skype, Jabba (oder wie auch immer euer Chatprogramm heißt) eingetroffen ist, ist absolut kontraproduktiv. Und genau aus diesem Grund habe ich vor Kurzem erst den “Airplane Mode” für mich entdeckt. Wenn ihr schon mal geflogen seid, wisst ihr ja, dass man Anfang des Fluges gebeten wird sein Handy auszuschalten oder zumindest in besagten Flugmodus zu schalten. Auf dem iPhone gibt es dafür einen kleinen Schieberegler, der die Arbeit für uns übernimmt. Wie es auf Android-Geräten funktioniert, kann ich in der Tat nich genau sagen, aber ich bin mir fast sicher, dass es ist nicht viel anders ist. Die Idee dahinter ist, dass wir sicherstellen, dass alle Funkverbindungen des Gerätes gekappt sind und wir vollständig offline sind.

 

Kurzer Exkurs in die Welt der Geschäftsreisen

Im Flugzeug, ist der Effekt auf die Handynutzung der Passagiere heue nicht mehr so stark zu merken wir früher. Denn selbst im Offlinemodus nutzen die meisten Menschen ihr Handy noch um Musik zu hören, Bücher zu lesen oder Spiel zu spielen. Man sieht also keinen direkten Unterschied. Aber vor 10 Jahren, als noch mehr telefoniert und weniger getextet wurde, war es auf Businessflügen manchmal wie in einem Hühnerstall.

Jeder versuchte noch schnell das superwichtige Geschäftstelefonat zu Ende bringen und die im Kundenmeeting gewonnen Erkenntnisse an die Chefin oder die Kolleg_innen weiterzugeben. Bis… ja, bis der Airplane Mode endlich eingeschaltet, bzw. die Handys ausgeschaltet werden mussten. Dann war auf einmal Stille. Himmlische Stille und die Handys verschwanden in den teuren Designerhandtaschen oder dem Sakko. Bis auf ein paar vereinzelte Gespräche, so richtig zwischen zwei Menschen die nebeneinander saßen. Kolleg_innen oder vielleicht Menschen die sich grade am Gate kennengelernt hatten und da sie feststellten, dass sie in der gleichen Branche tätig sind, sich jetzt über die neuesten Trends in dem Geschäftsbereich austauschten.

In meinen durchgetakteten Tagen, plane ich also bewusst Zeiten ein, in denen ich konzentriert inhaltliche Arbeit mache. In diesen Phasen, wo Konzentration notwendig ist, arbeite ich dann Projekten, formuliere komplexere Texte oder baue Präsentationen. Und wie oben schon angedeutet, ich mach etwas ganz verrücktes – ich gehe offline und zwar komplett. D.h., ich kann schon noch über den Browser auf das Internet zugreifen, aber kein Kommunikationsmedium hat in der Zeit die Möglichkeit mich zu stören. Wie klingt das? Macht ihr das auch oder könnt ihr euch das nicht mal vorstellen.

 

Einfach machen

Als ich angefangen habe damit rumzuexperimentieren, stellte ich mir auch viele Fragen. “Was mache ich wenn ich eine wichtige E-mail verpasse? Oder wenn meine Chefin genau in der Zeit textet oder anruft?” etc. Ich habe mich dabei erwischt Ausreden dafür zu finden, warum das nicht funktionieren kann oder nicht gut ist. Alles Quatsch und Selbstmanipulation. Wir sind ja schließlich auch in Meetings, Gesprächen, im Gym oder beim Abendessen mit der Familie, da schaffen wir es ja auch mal alles auszulassen und ungestört zu sein. Hoffe ich jedenfalls für euch. Und sind wir doch mal ehrlich, wie unentbehrlich sind wir denn, dass eine Situation nicht 1-2 Stunden auf unsere Reaktion warten kann? Ich habe festgestellt, ich bin es nicht und glaube also, dass ich mir diese Inseln der Ungestörtheit ohne weiteres erlauben kann. Mir ist natürlich auch bewusst, dass es tatsächlich Berufe oder Zeiten gibt, wo das eher schlecht oder tatsächlich nicht möglich ist. Wahrscheinlich gehören da z.B. Chirurg_innen zu, die Schichtdienst in der Notaufnahme habe 😉

Ihr Lieben, soweit meine Gedanken zum Airplane Mode und dessen praktische Anwendung. Versucht es mal aus und lasst mich wissen, wie es für euch läuft. Was sind Eure Erfahrungen damit oder wie findet ihr Inseln für produktive Arbeit? Schreibt mir gerne. Auch falls ihr Fragen, Gedanken oder Anregungen habt, schreibt mich an.

Eine Bitte noch, tragt euch bitte für die “Jago M(essage)”, meinen Newsletter ein, falls ihr das noch nicht gemacht habe. Das ist der beste Weg für mich mit euch in Kontakt zu bleiben 👍

Schönen Sonntag, lasst es euch gut gehen und einfach mal im Airplane Mode bleiben.

Peace
Jago

jagomatik

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